Aliens – Die Rückkehr

Poster
Originaltitel:
Aliens
Jahr:
1986
Eingetragen:
24.10.2020
IMDB-Wertung:
8,3/10
TMDB-Wertung:
7,9/10


Hannes schreibt:

In Zeiten noch nicht von vornherein durchgeplanter Franchises und Filmreihen dauerte es durchaus mal ein paar Jährchen, bis selbst ein solcher Welthit wie Alien (wenn überhaupt) fortgesetzt wurde. So fand zwischen den beiden Filmen eine Art Generationswechsel statt – und Aliens ist quasi das Alien für die 80er Jahre: ein durch und durch militaristisches Machospektakel. So wie Rambo vom zwar reaktionären, aber schon einigermaßen ernstzunehmenden Drama und die Unmöglichkeit der gesellschaftlichen Wiedereingliederung eines Kriegsheimkehrers zur Actionballerei wurde. Von Rocky (Sozialdrama zur Propagandaprügelei) mal ganz zu schweigen. Es war nun mal das Jahrzehnts des Körperkinos.

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So sehr Aliens also den damaligen Zeitgeist getroffen, und sogar zeitweise das Original an Popularität übertroffen haben mag, so ist es leider seitdem doch leider nicht ausnahmslos gut gealtert. Markige „Marines“ posieren zu Marschtrommeln mit ihren dicken Wummen, zeigen ihre Muckis. Reißen ultra-männliche Sprüche, die in der deutschen Übersetzung beinahe noch unerträglicher werden („Wir sind hier angetreten, um zu gewinnen, und wir lassen uns nicht in den Arsch treten.“). Und, nein, von Hintertreiben oder sogar Brechung dieses Genres, wenn sich all die hochgezüchteten Waffen als nutzlos erweisen, kann man keinesfalls sprechen.

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Passend dazu die Figuren, die Flundern dreidimensional erscheinen lassen. Die Frauenfigur Vasquez (Jenette Goldstein)? Eigentlich nur ein Mann mit Brüsten. Während die andere Frau (Colette Hiller) primär zum Heulen da ist. Dazu gesellt sich ein kleines Mädchen (Carrie Henn), mit dem ordentlich basische Tränendrüsenfunktionen bedient werden sollen (komplett mit Rehaugen und Puppe im Arm, aber immerhin nicht allzu nervig geschrieben). Die Geschichte? Ausgerechnet der unnötigste Plotpunkt des Vorgängers, die anscheinend vorhandenen kommerziellen Interessen an der außerirdischen Lebensform, wird als Anlass genommen. Von der an Schwachsinn grenzenden Unwahrscheinlichkeit, dass nach 57 Jahren Stille neue Alienangriffe ausgerechnet in dem Moment geschehen, in dem Schneewittchen… ähm… Ripley (Sigourney Weaver) mit ihrem gläsernen Sarg aus dem All aufgelesen wird, fangen wir gar nicht erst an.

Die Inszenierung als solch gelagerter Actionfilm ist dabei über jeden Zweifel erhaben. Ignoriert man die debilen Dialoge, akzeptiert man die Abwesenheit jeglicher Identifikationsfigur zum Mitfiebern, ist Spannung links, rechts, oben und unten zu finden. Ebenso ist die sehenswerte Modellarbeit hervorzuheben. Trotzdem schwierig und ein Film, dessen heutiger Ruf sich wohl hauptsächlich aus Erinnerungen speist.

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