Highlander II – Die Rückkehr

Poster
Originaltitel:
Highlander 2: The Quickening
Jahr:
1991
Eingetragen:
28.03.2021
IMDB-Wertung:
4,2/10
TMDB-Wertung:
4,7/10


Hannes schreibt:

Es kann nur einen geben, hieß es im ersten Teil, doch man hielt sich nicht dran. Doch anstatt den offensichtlichen Weg zu gehen, vor dem ersten Film angesiedelte Geschichten zu erzählen, was theoretisch immerhin unendlichen Stoff geboten hätte, hatte man den Mut, einen echten Nachfolger zu machen. Und fiel böse in die Erklärfalle. Also zu erklären zu versuchen, was keiner Erklärung bedurfte.

Dabei ist die Umdeutung der Unsterblichen als Außerirdische ja überhaupt nicht das Problem (weshalb auch der spätere „Renegade Cut“, der die Protagonisten stattdessen zu Zeitreisenden machte, auch nicht fundamental irgendetwas verbesserte). Die unzähligen Anschlussfehler und inhärenten Ungereimtheiten? Na ja, das nervt irgendwann schon:

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Militärprozess auf Zeist

Warum schickt Bösewicht Katana (Michael Ironside) seine Killer MacLeod (Christopher Lambert) erst nach vierzig Jahren auf den Hals, was ihn nur wieder jung und stark macht, anstatt ihn einfach sterben zu lassen?

Welches Interesse hat Katana daran, auf der Erde Geld zu verdienen?

„Ich wusste, du würdest mich finden!“ (Die Zuschauer wussten nicht einmal, dass er sucht.)

Wieso brechen die beiden Kontrahenten ihren Kampf in dieser komischen Fabrikhalle einfach ab und warum erinnert sich MacLeod bei seiner Rückkehr nach Hause nicht mehr an die Konfrontation?

Was passiert da bitte, um Sean Connery zurückzubringen?

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„It's a Kind of Magic“

Und so weiter, und so fort. Alles komisch, aber letztlich verblassen solche Beobachtungen gegenüber breiten, grundlegenden Konstruktionsfehlern des gesamten Films. Man versucht sich an das Anfang der 90er in den Medien omnipräsente Thema der schwindenden Ozonschicht der Erde zu hängen, doch ein Versuch, dies irgendwie sinnvoll mit der Highlander-Legende zu verweben, findet praktisch nicht statt. Der Plot rund um Katana und den Planeten Zeist existiert einfach parallel zu der Geschichte um den künstlichen Strahlungsschild ohne dass es zu nennenswerter Interaktion zwischen den beiden kommt. Dazu kommen schwach geschriebene und gespielte Figuren. Virginia Madsen, eingeführt als toughe Rebellin, transformiert beim Anblick des verjüngten MacLeods, wie er zwei andere Männer abschlachtet, in generisches Eye-Candy, das von nun an nur noch ohne eigene Agenda, aber dafür leichtbekleidet bei ihm zu Hause herumhängt. Und MacLeod selbst? Lamberts permanent stoischer Gesichtsausdruck mit leicht geneigtem Kopf macht sein beschränktes Talent irgendwann sehr augenscheinlich. Einzig Ironside macht sich wie üblich gut.

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Jenseits der Donnerkuppel …ähm… des Schildes

Es bleibt die wohl bei den damals beliebten Batman-Filmen entlehnte Ästhetik, die immerhin für ganz schöne Designs der Straßenzüge, Fahrzeuge und Kostüme sorgt. Doch die besten Actionszenen dieses Films sind jeweils trotzdem nur blasse Imitationen des ersten Teils – eventuell mit Ausnahme der Anfangsbegegnung MacLeods mit den beiden Killern auf ihren Flugscheiben. Und all diese Szenen bleiben offensichtliches Stückwerk ohne einen starken und manchmal völlig abseits eines roten Fadens. Trotzdem muss man sagen: Vielen Dank ans deutsche Fernsehen, die Originalversion des Films überhaupt noch am Leben zu halten, denn von offizieller Seite schweigt man diese ja mittlerweile sehr aktiv tot.

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