Hannes schreibt:
Welcher Film war der erste Oscargewinner? Flügel aus Stahl, ein Flugzeugactionkracher über den ersten Weltkrieg. Wie jener setzt auch Luftschlacht um England auf spektakuläre Luftaufnahmen. Aus höchst patriotischem Blick werden fiktive Geschichten um die „Heldentaten“ der britischen Luftwaffe im Kampf gegen die drohende Naziinvasion 1940 gezeigt. Inklusive einem Operettenkasper-Göring (Hein Riess). Höchst modern wird jedoch nicht etwa Landkarten gestanden, auf denen Situationen global erläutert werden, sondern auf das persönliche Schicksal kleiner Grüppchen reingezoomt.Diese Personalisierung hat so ihre Tücken. Eine wirkliche Verortung von, beispielsweise Michael Caines Geschwader gegenüber Barry Fosters, und damit das Verständnis eventuell unterschiedlicher Ausgangsvoraussetzungen, fällt dem nicht mit den Details vorvertrauten Zuschauer schwer. In der Luft sehen sie, so actionreich es auch sein mag, ohnehin wieder alle gleich aus. So dass es dann über alles hinaus auch nicht leicht ist nachzuvollziehen, wer da gerade hinter der Atemmaske flog oder sogar abgeschossen wurde.
Am wirkungsvollsten bleibt die Luftschlacht um England insofern, wenn sie auf die basischsten Instinkte zurückfällt. Wie im Fall des einen Offiziers (Christopher Plummer) und seiner Frau (Susannah York) hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ein ganz normales Eheleben zu führen, und ihrer Pflichterfüllung zum Wohle der Allgemeinheit. Klar, da hängt natürlich wieder der Pathos raus. Aber es funktioniert schon.
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