Während die Herren sich zu Beratungen zurückziehen, muss Jemand die Tipparbeit erledigen
Ein gescheiterter TV-Serien-Pilotfilm… allerdings lief im folgenden Jahr dann doch eine gleichnamige und inhaltlich weitgehend identische Serie im US-Fernsehen an. Außer der Umbesetzung der Wonder Woman (hier: Cathy Lee Crosby) hat sich nicht viel geändert. Mysteriös. Doch auch abseits von der soliden Fernsehmachart ist Wonder Woman ohnehin eine höchst interessante Figur. In den vierziger Jahren war sie wohl mal teilprogressiv gedacht. Doch trotzdem musste sie gleichzeitig immer wieder Männerfantasien erfüllen. Also gefangengenommen und gefesselt werden, sich selbstverständlich klaglos in die patriachale Hierarchie einordnen usw.
Der Gangsterboss, Wonder Woman und… ein Esel?
Ähnlich seltsam geriert sich dann auch die hiesige Figur nach Vorgaben des Drehbuchs. Die Prinzessin der Amazonen, die die „Welt dort draußen“ erkunden soll, verdingt sich dort selbstverständlich als… Sekretärin! Immerhin an zentraler Position, die es ihr erlaubt, an Weltrettungsaktionen teilzuhaben. Ihr erstes Zusammentreffen mit dem Haupthenchman (Andrew Prine, der verlässliche Ricardo Montalban als zivilisierter Oberschurke taucht erst später auf) wird dann zum definierenden Moment dieses Pilotfilms – im Guten wie im Schlechten. Aus dem Nichts fordert er sie zum Sex auf. Na klar, was auch sonst? Ihre Reaktion: „Warum?“ Er schwurbelt etwas über ihre Augen. „Nein, nicht das. Ich meine, warum ich das wollen sollte.“
Macht natürlich aus heutiger Sicht nicht den kompletten Sexismus vorher und hinterher wieder gut. Aber immerhin hat da Jemand ein wenig wirklich progressives Denken eingeschmuggelt.
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