Bohemian Rhapsody

Poster
Originaltitel:
Bohemian Rhapsody
Jahr:
2018
Eingetragen:
28.09.2021
TMDB-Wertung:
8/10


Hannes schreibt:

Queen sind zur Legende geworden. Seit dreißig Jahren feiert sich die verbliebene Band eigentlich nur noch selbst, bedient eine Zielgruppe, die gerne nochmal zurückgucken möchte mit verklärtem Blick. So war ein hochbudgetierter Prestigefilm wohl nur eine Frage der Zeit. Bohemian Rhapsody käut im Wesentlichen wieder, was man bei Wikipedia über Freddie Mercury (gespielt von Rami Malek) nachlesen kann. Der Rest der Band (periphär dargestellt von Gwilym Lee, Ben Hardy und Joseph Mazzello) kommt kaum vor. Zu Gunsten der Dramaturgie nimmt man sich hier und da einige künstlerische Freiheit heraus, wenn eine HIV-Diagnose im Handstreich um mehrere Jahre vorverlegt wird, eine nie stattgefundene Bandauflösung zugedichtet wird usw.

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„Freddie war nicht glücklich mit seiner familiären Herkunft“

Letzteres ist nicht frevelhaft. Jede dieser… Anpassungen der Realität ergibt Sinn für die Erzählung. Preisgekrönte Dokumentationen über Queen (Days of Our Lives) und Freddie (The Great Pretender) gibt es bereits. Nur wird die Geschichte damit leider auch zum archetypischen Hollywooddrama. Figuren, Erzählbogen, Konflikte und -lösungen… alles völlig austauschbar. Ist das noch die (oder eine) Geschichte von Queen? Hat eine Band, die in ihrer aktiven Zeit selbst niemals derart glattgebügelt war, das verdient?

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„Freddie liebte große Auftritte und Posen“

Insofern: anschauen erlaubt, da vollkommen gefahrlos. Bohemian Rhapsody tut niemandem weg. Jeglichen Spitzen und Unwegsamkeiten geht es mit Samthandschuhen aus dem Weg. Man bekommt Auszugsweise schöne Musik zu hören. Ein Wohlfühlabend zum Vergessen.

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