Hannes schreibt:
Nachdem Fritz Lang nach seiner Wiederbelebung der Mabuse-Reihe nicht mehr zur Verfügung stand, setzte man auf Harald Reinl, der zu dieser Zeit alles, was in Deutschland Millionen versprach – von Winnetou bis Edgar Wallace – zuverlässig abdrehte. Dessen Qualität lag immer darin, seine Filme wertig, aufwendig und spektakulär erscheinen zu lassen. Ein großer Autorenfilmer war er dagegen nie.Anders als in den bereits etablierten Wallace-Filmen sind die Schauplätze und Mittel der Bedrohung durchgehend moderner, sogar leicht futuristisch angehauchter Natur. Keine wabernden Nebel, düstere Herrenhäuser und Kerzenleuchter. Stattdessen gibt es Verfolgungsjagden durch Fabrikgelände, dreckige Straßenecken, eine im Dunkeln liegende Gestalt, die per Videoübertragung Anweisungen gibt usw.
Diesen erhält Reinl immerhin, wie erwartet, gut aufrecht. Trotz teilweise offensichtlicher Kulissen steckt einiger Druck in der Inszenierung. Auch wenn im Rückblick wenig von Relevanz passiert, wirkt dies während des Schauens niemals so. Dazu schnappte man sich für eine kleine Nebenrolle ein kleines, in seinem Heimatland bereits untergegangenes Licht des US-Kinos – Lex Barker in seiner ersten deutschen Rolle – für den internationalen Appeal, der sogar eine zeitweise ebenfalls etwas verdächtige Rolle einnimmt.
„Wie alt sind Sie?“ – „Großjährig“ – „Also im schönsten Alter, Kinder zu kriegen. Können Sie kochen?“
Oder auch:
„Sie sind Reporterin. [Kopfschütteln] Ein glatter Betrug.“ – „Was soll das heißen?“ – „Weil Sie ganz falsche Hoffnungen erwecken. Solche Beine und dann solch ein seriöser Beruf.“
Da zeigt sich dann doch das Alter des Films.
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