Hannes schreibt:
Und wirklich gelingt dieser Version die Loslösung des vielgefeierten Originals durch eine Verschiebung der Erzählperspektive. Wo dort Mabuse und dessen geistiges Duell mit dem Leiter der Irrenanstalt von vornherein im Zentrum stand, das mentale Kräftemessen und die schließliche Umkehr der Machtverhältnisse für düstere Szenen sorgte, wo Mabuse als Quasi-Hitler in der Gefangenschaft seinen Kampf niederschrieb und trotzdem die Fäden bei der Unterwanderung der Gesellschaft zog, setzt man in den 60er Jahren auf Gert Fröbe als Kommissar sowie Harald Juhnke als dessen lustigen Sidekick.
Wer hypnotisiert hier wen?
Der Kernplot der scheinbar ziellosen Verbrechen, deren Muster von einem genialen, aber abgrundtief bösen Geist erdacht wurde, bleibt einigermaßen spannend. Kein Vergleich zu den blöden unsichtbaren Krallen. Und trotzdem ist es schade, denn bei aller akademischer Bewunderung für das erste Testament ist es doch ein Film, der eine etwas naturalistischer inszenierte und gespielte Neuauflage, die aber die gruselige Wucht beibehält, durchaus hätte vertragen können.
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