Die Nacht der Generale

Poster
Originaltitel:
The Night of the Generals
Jahr:
1967
Eingetragen:
30.03.2022
TMDB-Wertung:
6,8/10


Hannes schreibt:

1942 wird im besetzten Warschau eine polnische Prostituierte ermordet. Heftig verdächtig sind drei Deutsche Generale (Donald Pleasance, Charles Gray und Peter O'Toole). Sie alle haben etwas zu verbergen. Oberst Grau lässt, trotz deutlicher Aufforderung, die Sache fallen zu lassen, nicht locker. Deshalb findet er sich bald nach Frankreich „wegbefördert“. In Paris treffen die vier allerdings zwei Jahre später wieder aufeinander und wieder kommt es zu einem sehr ähnlich gelagerten Mord. Nur wissen diesmal zumindest die Zuschauer, wer es war. Wobei sich es eh schon alle denken konnten. Oberst Grau kämpft derweil mit seiner mittlerweile vom Drehbuch bis zur Irrelevanz verkleinerten Rolle…

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Verdient!

Verquatschtes Prestigekino, dem etwas Fokus guttäte. Die Erzählperspektive springt von Omar Sharif zu Peter O'Toole, um dann im in der damaligen Gegenwart angesiedelten Abschlusskapitel völlig unverankert hinwegzuwabern. Zwischendurch kommt es zu mehreren unvermittelten und desorientierenden Zeitsprüngen hin und her. Bemüht baut man bekannte historische Episoden wie die Zerstörung des Warschauer Ghettos und das Stauffenberg-Attentat ein, ohne dass diese jedoch in einen wirklich relevanten Bezug gesetzt werden.

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Auf den Füßen gelandet

Darstellerisch muss man sich lange mit dem weiß gepuderten Omar Sharif herumschlagen, dessen Dauerlächeln derart nervt, dass man fast glücklich ist, als dieser „gute Nazi“ umkommt. O'Toole spielt den Verrückten so, wie man es in den 60ern tat. Soll heißen mit großen Gesten und eindeutiger Mimik. Gut gealtert ist das jedoch nicht.

Bemerkenswert somit einzig die implizite Darstellung, wie alte Nazis im Nachkriegsdeutschland nahtlos wieder in führenden gesellschaftlichen Positionen zu finden sind. Das war als Aussage über die damalige Gegenwart schon ziemlich mutig. Entschädigt aber nicht für den insgesamt vergessenswerten, überlangen Film.

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