Die Teufel der Meere

Poster
Originaltitel:
Los diablos del mar
Jahr:
1982
Eingetragen:
22.09.2010
Bearbeitet:
02.01.2011
IMDB-Wertung:
3,7/10
TMDB-Wertung:
4,5/10


Hannes schreibt:

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Sechs jugendliche Auswanderer (u.A. Ian Sera) aus unterschiedlichen Ländern sind auf dem Weg nach Australien, als ihr Schiff wird von Piraten angegriffen und versenkt wird. Sie werden von einem anderen Schiff aufgesammelt, dessen Kapitän bei der Waljagd (sehr blutige Szene!) umkommt. Aus unerfindlichen Gründen wird einer der Jugendlichen zum neuen Kapitän ernannt und das Schiff beginnt eine Irrfahrt. So kommt das Schiff in ein Unwetter und geht unter (so zumindest die Vermutung des Zuschauers; gezeigt wird das nicht) – die Überlebenden landen in einem Rettungsboot an einem Strand.

Es ist die Rede davon, sie seien in Chile. Es kommt zu einigen Begegnungen mit wilden Tieren (niemals allerdings wird auch nur versucht, die Schauspieler und die Tiere ins gleiche Bild zu schneiden). Dass es sich dabei allerdings um Löwen und Elefanten handelt, scheint erstmal niemanden zu wundern (wer weiß, wie der Bildungsstand der Protagonisten ist...). Schließlich stellt sich heraus, dass sie tatsächlich in Afrika gelandet (da die Städte, die man später sieht, tendenziell arabisch geprägt sind, kann man wohl von der Ostküste ausgehen) sind, nahe des Hauptquartiers der Piraten/Sklavenhändler, die sie auch prompt gefangennehmen und nebenbei irgendeinen Schatz suchen.

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So verworren die Inhaltsangabe klingt, so ist sie doch noch nichts im Vergleich zum Geschehen auf dem Bildschirm. Ein absolut chaotisches Hin und Her entfaltet sich vor den Augen des Zuschauers. Mindestens drei Geschichten, die jeweils für sich anscheinend nicht genug hergaben, werden einem hintereinander vorgesetzt: Der junge Mann als Kapitän, „gestrandet auf einer Insel“ (inkl. Raubtiere) und schließlich „in den Fängen böser Piraten“. Dabei gibt es zwischen diesen Episoden kaum eine logische Verbindung. Dass beispielsweise die Hauptpersonen gleich zweimal zu Schiffbrüchigen werden, ist völlig sinnlos – fürs weitere Geschehen hätte man sie gleich nach dem initialen Piratenüberfall nach Afrika kommen lassen können.

Wie schwächlich der Zusammenhalt ist, zeigt sich auch, als beispielsweise unvermittelt eine neue Person neu eingeführt wird, die für den nächsten Handlungsteil relevant ist, bisher aber noch nicht gebraucht wurde – obwohl sie bereits vorher die ganze Zeit auf dem gleichen Schiff hätte sein müssen, hat man sie vorher niemals zu Gesicht bekommen. Einzige Begründung: Sie sei seekrank gewesen!

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Immerhin sehr konsistent ist das Spannungslevel: Es liegt permanent auf der Nulllinie. Zielgruppe sind wohl Jungen in frühen Teenageralter; nur so sind solche Fantasien wie die Kapitänsgeschichte zu erklären (Jules Verne hat wohl mal eine Geschichte mit dieser Prämisse geschrieben; auf diese beruft sich der Film). Allerdings ist der Film erst ab 16 Jahren freigegeben und es ist auch recht deutlich, warum: Neben der erwähnten Waljagdszene gibt es da noch recht explizites Nacktbaden inklusive ein wenig Rumgefummel. Kaum vorstellbar, dass Jemand im vorgesehenen Alter dieses Machwerk auch nur ansatzweise interessant finden könnte.

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