Hannes schreibt:
Einigermaßen spannend, aber deutlich schlechter als erwartet. Eine zentrale Szene ist beispielsweise ein Abendessen, zu dem Wilson bei Rankin eingeladen ist. Hier kommt das Thema auf „die Deutschen“ und Rankin/Kindler „hält eine Rede“, die Wilson erst davon überzeugt, dass dies nicht Kindler sein könne. Nachher ändert er seine Meinung, da Kindler sich „verplappert“ habe, als er sagte, Karl Marx sei kein Deutscher, sondern Jude gewesen.
Darüber hinaus ist die ganze Geschichte überhaupt darauf aufgebaut, dass Kindler anscheinend akzentfreies English spricht. Was theoretisch sein könnte (immerhin, dass er die Sprache „gut genug“ beherrscht), aber darauf, wie das kommt, wird niemals eingegangen. Nicht zu vergessen hat der angeblich so hochintelligente Kindler im gesamten Handlungsverlauf keinen erkennbaren Plan, der über die Beseitigung einzelner Personen, die ihm akut gefährlich werden können, hinaus geht.
Interessant ist einzig die schwierige Beziehung Kindlers zu seiner amerikanischen Frau. Diese weiß eigentlich nichts von seiner Vergangenheit und als sich immer mehr Verdachtsmomente gegen ihn erhärten, erzählt er ihr immer wieder neue Lügengeschichten, die sie für den längsten Teil des Films dazu bringen, ihm gegenüber loyal zu bleiben und ihn zu decken. Davon abgesehen sind die Charaktere völlig eindimensional.
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