Die Verfluchten - Der Untergang des Hauses Usher

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Originaltitel:
House of Usher
Jahr:
1960
Eingetragen:
25.10.2010
Bearbeitet:
02.06.2012
IMDB-Wertung:
7/10
TMDB-Wertung:
6,6/10


Hannes schreibt:

Auf der Familie Usher lastet ein Fluch: Wahnsinn, Mord und Todschlag sind die üblichen Folgen. Hiervor warnt jedenfalls Roderick Usher (Vincent Price) den Verlobten seiner Schwester Madeline (Myrna Fahey), Philip Winthrop (Mark Damon), der auf den feudalen, jedoch sehr heruntergekommenen Familiensitz zu Besuch kommt. Am besten solle er jeden Gedanken an eine Verbindung mit Madeline wieder fallen lassen und sofort verschwinden. Überhaupt sei es mit Madelines Gesundheit, trotz ihres jungen Alters, nicht gut bestellt.

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Philip kann Madeline zwar überzeugen, mit ihm fortzugehen, um dem Einfluss ihres Bruders und des Hauses zu entkommen, jedoch ist die Aufregung tatsächlich zu viel für sie: Ein Herzanfall rafft sie dahin und sie wird in der Familienkrypta begraben. Allerdings litt Madeline unter Katalepsie – in Philip keimt der Verdacht, ihr Bruder könne sie bewusst lebendig begraben haben...

Mit Die Verfluchten begann Roger Cormans äußerst erfolgreiche Reihe von Edgar Allen Poe-Verfilmungen. Diese spezielle Vorlage ist, wie so vieles von Poe, keine sonderlich ausufernde Erzählung, sondern eher ein Atmosphärestück, so dass Autor Richard Matheson sich die Handlung dazu ausdachte. Diese Handlung beinhaltet dann auch schon genau diejenigen Motive, die sich durch die meisten der Nachfolgefilme ziehen würden: Jemand wird lebendig begraben; gut gestellte, aber kaputte Familien, die unter den Sünden ihrer Vorfahren zu leiden haben; Todeswünsche; trauernde, schwächliche Männerfiguren, die dem Wahnsinn verfallen oder zumindest nahe sind (in diesem Zusammenhang eingebildete oder echte Wiederauferstehung totgeblaubter oder tatsächlich toter Frauen, die diesen Männern dann den Rest geben).

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Für Corman/AIP-Verhältnisse ist die Ausstattung hervorragend: Die recht aufwändigen Kulissen und Kostüme kommen in den kräftigen Farbaufnahmen bestens zur Geltung. Das verfallene Herrenhaus bringt ganz wie in der Vorlage den Zustand der Familie gut rüber. Primär ist es jedoch Vincent Price, der den Film mit seiner sehenswerten Darstellung beherrscht: Als physisch wie psychisch kurz vor dem Kollaps stehendes „Familienoberhaupt“ (aus nicht näher erklärten Gründen ist er deutlich älter als seine Schwester) kann er sein ganzes Können einsetzen, übertriebene Grimassen zu schneiden, die in dieser Rolle absolut passen.

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Eine weitere Rolle spielen in der Handlung Töne. Roderick hat ein überempfindliches Gehör, selbst relativ normale oder sogar sehr leise Geräusche sind für ihn schon schmerzlich (weshalb sich auch jeder Besucher die Stiefel ausziehen muss). Andererseits macht er selbst auf seltsame Art und Weise Musik, die deutlich in den atonalen Bereich fällt. Soweit gut gelungen.

Was manchmal etwas viel wird, ist der Einsatz recht konventioneller Gruseleffekte: Spinnweben, knarrende Türen, die sich von selbst bewegen usw. Was dem Gesamteindruck jedoch keinen Abbruch tut: Die Verfluchten lohnt sich sowohl als Einstieg in die Poe-Reihe, als auch rein für sich.

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