Hannes schreibt:
Erique Claudin (Claude Rains), alternder Violinist in der Pariser Oper, wird gefeuert: Er kann seine Aufgabe aufgrund einer lahmen Hand nicht mehr adäquat erfüllen. Alle denken, dass dies für ihn keine große Härte darstellen sollte, da er genug verdient haben sollte, um den Rest seines Lebens gut verbringen zu können.Christine kann sich vor Verehrern kaum retten
Franz Liszt (Fritz Leiber) begutachtet Eriques Komposition
Das Phantom!
Ihm gelingt die Flucht vor der Polizei, indem er sich in die Katakomben unter der Stadt begibt, doch er ist nun nicht nur äußerlich entstellt (weswegen er eine Maske tragen muss), sondern auch seine geistige Gesundheit ist dahin: Immer noch will er Christine zum Ruhm verhelfen, jedoch sind seine Methoden nun andere. Zuerst muss die Hauptdarstellerin der aktuell aufgeführten Oper dran glauben. Dann folgen weitere Drohungen für den Fall, dass diese Rolle nicht von Christine besetzt wird...
Auch wenn diese Version des Phantoms der Oper heute wie damals mit einem gewissen Recht als Horrorfilm vermarktet wird, sind die dem Genre typischen Elemente doch sehr heruntergespielt. Stattdessen gibt es einerseits viel mäßig witzige Komik rund um die beiden anderen Verehrer Christines: den schmierigen Sänger Anatole (Nelson Eddy) und den Polizisten Raoul (Edgar Barrier), der sich noch nicht mal ernsthaft umziehen muss, um zwischen den kostümierten Operndarstellern nicht aufzufallen. Andererseits spielt die pompöse Welt der Oper selbst eine entscheidende Rolle.
Am interessantesten ist da noch die Figur des Erique. Seine Motive bezüglich Christine bleiben relativ unklar. Offensichtlich ist, dass er sie liebt – aber auf welche Weise? Mehrere Hinweise fallen im Laufe des Films, er könne ihr Vater sein (deutlichstes Indiz: das Schlaflied). Was sich allerdings mit der Vorlage nur schwer (d.h. gar nicht) in Einklang bringen ließe. Diese Ebene kommt leider etwas zu kurz.
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