Kampf der Titanen

Poster
Originaltitel:
Clash of the Titans
Jahr:
1981
Eingetragen:
26.03.2011
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
6,9/10
TMDB-Wertung:
6,9/10


Hannes schreibt:

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Zeus auf seinem Thron
Danaë (Vida Taylor), die Tochter des Königs, und ihr neugebohrener Sohn Perseus werden in einem Sarg aufs Meer ausgesetzt – ein Kind hat ohne zugehörigen Vater kann und darf nicht sein! Was niemand weiß: Jener Vater ist Zeus (Laurence Olivier), der Göttervater. Entsprechend unschön findet der die Maßnahmen der Menschen und beordert Poseidon (Jack Gwillim), den Kraken zu schicken, die Stadt zu zerstören. Danaë und Perseus werden dagegen gerettet.

Perseus (Harry Hamlin) wächst im Umland von Syrakus zum ansehnlichen jungen Mann heran. Wiederum auf Geheiß seines Vaters wird er mit einem magischen Schwert, Schuld und Helm ausgestattet. Letzterer besitzt die Fähigkeit, ihn unsichtbar zu machen. In der Stadt erfährt Perseus von dem Fluch der Prinzessin Andromeda (perfekte Besetzung: Judi Bowker): Sie hatte Calibos, den Sohn der Göttin Thetis (Maggie Smith) heiraten sollen. Da jener jedoch mit Vorliebe die fliegenden Pferde jagte, hat Zeus ihn in ein Monster verwandelt. Nun muss jeder Mann, der sich um sie bemüht, ein neues Rätsel lösen. Bisher ist noch jeder gescheitert und wurde deshalb auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

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Verzweiflung bei Cassiopeia und Andromeda
Perseus nutzt seinen Helm, um Andromeda in der Nacht in Augenschein zu nehmen. Es ist Liebe auf den ersten Blick – jedoch wird Andromeda nachts von einem riesigen Geier abtransportiert, der sie zu Calibos bringt. Dieser ist der Urheber der schier unlösbaren Rätsel. Nachdem Perseus das letzte fliegende Pferd, Pegasus, gezähmt hat, kann er ihr folgen und fordert Calibos zum Kampf. Am nächsten Tag stellt er sich Andromedas Rätsel, dessen Lösung er mittels der eigens abgeschlagenen Hand Calibos' präsentieren kann. Der Fluch scheint gebrochen.

Auf der Verlobungsfeier unterläuft Andromedas Mutter, der Königin Cassiopeia (Siân Phillips) jedoch ein taktischer Fehler: Sie behauptet, ihre Tochter sei schöner als Thetis selbst. Zur Strafe für diese Hybris verlangt Thetis Andromeda als „jungfräuliches Opfer“: In 30 Tagen soll sie dem Kraken vorgeworfen werden.

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Der Geierexpress
Verzweiflung macht sich breit, doch der Dichter Ammon (Burgess Meredith) weiß Rat: Die stygischen Hexen (Flora Robson, Anna Manahan, Freda Jackson) wissen der Legende nach alles, könnten also auch einen Weg finden, den Kraken zu besiegen. Das Problem: Auskunftsfreudig sind sie nicht, sie kochen und essen Besucher lieber. Mittels eines Tricks kommt Perseus trotzdem an die gewünschte Information: Der Kopf der Gorgonin Medusa ist die einzige Waffe, die den Kraken bezwingen könnte. Doch dazu muss Perseus sie natürlich erstmal enthaupten – und dabei ihrem versteinernden Blick entgehen.

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Perseus präsentiert den Kopf der Medusa
Die Menschen als Spielfiguren der Götter – das wird hier wörtlich genommen. Ihre eigenen Eitelkeiten und Konkurrenz werden stellvertretend von ihren menschlichen Kindern ausgetragen, die nach Belieben unterstützt oder sabotiert werden. Dass jene Götter besonders prominent besetzt sind, ist allerdings als reines Marketingmanöver anzusehen: Altstars wie Claire Bloom und Ursula Andress stehen zwar oben in der Besetzungsliste, haben aber tatsächlich nur winzige Rollen.

Ihr Auftreten verstärkt jedoch nochmal den Eindruck, dass es sich eigentlich um einen Film aus den 50er oder 60er Jahren handeln müsste. Die große Zeit mythologischer Fantasyfilme war in den 80ern eigentlich lange vorbei. Ebenso waren Ray Harryhausens Stop-Motion-Effekte für "altmodisch" erklärt worden.

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Der Kraken begutachtet sein Opfer
Wenn man sich Kampf der Titanen jedoch anguckt, dann muss man sich fragen, warum eigentlich. Die Tricks können sich sehen lassen und es wird nicht sparsam mit ihnen umgegangen: Ein Monster folgt dem nächsten, die Handlung ist vollgestopft mit bekannten Figuren aus unterschiedlichen Mythologien.

Gleichzeitig geht jedoch auch niemals der rote Faden der Handlung verloren. So kommen einem die Begegnungen mit all diesen Figuren nicht, wie sonst häufig im Genre, wie Selbstzweck vor. Eine kleine Dosis Humor rundet den Gesamteindruck ab: Besser kann man einen solchen Film eigentlich nicht machen! Ein würdiger Abschluss für Harryhausens lange Karriere.

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