Der Glöckner von Notre Dame

Poster
Originaltitel:
Notre-Dame de Paris
Jahr:
1956
Eingetragen:
11.04.2011
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
6,6/10
TMDB-Wertung:
6,6/10


Hannes schreibt:

Alle wollen die ägyptische Tänzerin Esmeralda (Gina Lollobrigida): Insbesondere Frollo (Alain Cuny), Mönch und Alchemist, der hoch oben in einem Turm von Notre Dame an der Herstellung von Gold arbeitet, verzehrt sich nach ihr. Wobei er sich bewusst ist, dass dies seinen Überzeugungen widerspricht - was zu einigen inneren Konflikten führt. Bei einem Stelldichein zwischen Esmeralda und Phoebus (Jean Danet), dem gutaussehenden Hauptmann der Stadtwache, wird es Frollo dann zu viel: Er erdolcht seinen "Nebenbuhler" und entkommt unerkannt.

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Beim folgenden Prozess sorgt er selbst dafür, dass Esmeralda wegen versuchten Mordes zum Tode verurteilt wird. Der zurückgebliebene und entstellte Glöckner der Kirche, Quasimodo (Anthony Quinn), rettet sie jedoch in letzter Sekunde. Im Kirchengebäude ist sie erstmal sicher, denn dort dürfen die Vertreter der weltlichen Gewalt nicht einfach zugreifen. Eine seltsame Freundschaft entsteht, die aber, wie das Drehbuch diktiert, tragisch enden muss.

Der Glöckner von Notre Dame präsentiert eine stark romantisierte Version des Spätmittelalters: Die Menschen laufen in gut gewaschener, farbenfroher Kleidung durch die makellos sauberen Straßen – selbst im „Ghetto“ der Diebe und Bettler. Ähnlich sauber geht es in der Folterszene zu: Die Folterkammer wirkt eher wie ein gut aufgeräumtes Schlafzimmer. All das, und auch der dramaturgische Aufbau vieler Szenen lassen den Film als abgefilmtes Theaterstück erscheinen.

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Was den Zuschauer weiter verwirrt ist die Existenz einiger Szenen, die man nicht klar zuordnen kann bzgl. gewollten oder unfreiwilligen Humors. Wie ist beispielsweise dieses Gerede über Esmeraldas Ziegenbock vor Gericht zu verstehen? Klar, gerade in der Zeit der systematischen Hexenverfolgung gab es bestimmt einige bizarre Auswüchse in der „Justiz“, aber der Tonfall, in dem Zeilen wie „Auch der Ziegenbock ist angeklagt!“ verkündet werden, macht es einem schwer, nicht zu lachen. Sehr seltsam angesichts einer völlig melodramatisch-überzogenen Geschichte.

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