In der Gewalt der Riesenameisen

Poster
Originaltitel:
Empire of the Ants
Jahr:
1977
Eingetragen:
31.08.2011
Bearbeitet:
28.01.2012
IMDB-Wertung:
4,2/10
TMDB-Wertung:
4,9/10


Hannes schreibt:

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Marilyn preist die Vorzüge der „Traumküste“ an
Der Film beginnt mit einer Warnung über die unglaublichen Fähigkeiten durchstrukturierter Ameisengesellschaften und ihrer Fähigkeit, ihresgleichen mittels Pheromonen zu kontrollieren – es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass Ameisen die Menschen überleben könnten. Als nächstes sieht man Menschen Fässer voller radioaktiven Abfalls im Meer versenken. So weit, so realistisch.

Jener Abfall wird ausgerechnet an einer Küste angeschwemmt, die die Maklerin Marilyn Fryser (Joan Collins) als „Traumküste“ zu vermarkten gedenkt. Momentan regiert hier noch die wilde Natur, aber sie karrt mit dem Boot des knorrigen Kapitäns Dan (Robert Lansing) schonmal ein paar potentielle Kaufinteressenten dorthin. Jene scheinen den Ausflug aber eher als Kontaktbörse zu interpretieren: Es kommt gleich als erstes mal zu einer versuchten Vergewaltigung (die zeittypisch im Einvernehmen zwischen Täter und Opfer totgeschwiegen wird), stattdessen bandelt die junge Dame gleich mal mit einem glattgebügelten Sympathling an und eine mittelalte, gerade gefeuerte Sekretärin versucht mit Geschichten über ihre hausfraulichen Qualitäten beim Kapitän zu landen.

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Umzingelt
Doch die fröhliche Flirtschule wird jäh gestört, als mutierte Riesenameisen (so groß wie Menschen!) angreifen. Ein paar Gruppenmitglieder fallen ihnen zum Opfer, doch einigen gelingt die Flucht per Ruderboot in das nähstgelegene Dorf. Das Leben dort wird von dem größten Arbeitgeber, der Zuckerraffinerie, bestimmt. Die Erleichterung weicht jedoch bald neuem Entsetzen: Die Bewohner verhalten sich mehr als seltsam, Telefonverbindungen nach draußen sind unmöglich und die Autovermietung weist die Überlebenden mit verdächtigen Ausreden ab. Ein Fluchtversuch scheitert und es stellt sich das Unglaubliche heraus: Die Ameisen haben bereits die Herrschaft in der Stadt übernommen! Sie haben ihr Hauptquartier in der Zuckerfabrik aufgeschlagen und lassen die Menschen am Leben, um für sie zu arbeiten. Zu diesem Zweck werden die Menschen einmal wöchentlich von der Ameisenkönigin konditioniert...

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Schlange stehen zur Konditionierung
Der Vergleich mit Bert I. Gordons eigener Insel der Ungeheuer drängt sich natürlich auf: Mutierte Riesentiere jagen eine Gruppe Menschen. Nachteilig in diesem Film die nicht ganz so hohe Dichte schwachsinniger Dialoge (trotzdem kommen sie vor: "Jetzt reicht es mir aber langsam, warum müssen sie eigentlich alles ablehnen, was ich sage? Sie arbeiten doch nur deswegen ungern mit mir, weil ich eine Frau bin!" – ohne jeglichen Anlass in die Wildnis geschrien, gefolgt von Stille und wird später auch nicht mehr aufgegriffen).

Entschädigt wird man jedoch durch das letzte Drittel: Die Geschehnisse in der Stadt sind natürlich unübertrefflich bizarr! Auch wenn es einem schwer fällt, man muss sich immer wieder bewusst machen, dass das alles absolut ernst gemeint ist. Köstlich!

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