Hannes schreibt:
An dieser Stelle nochmal die Geschichte von „Dracula“ nachzuerzählen, ergäbe wohl wenig Sinn. Regisseur Francis Ford Coppola nannte seinen Film nicht ohne Grund „Bram Stoker's Dracula“: So nah an der Vorlage bewegte sich vorher vielleicht noch Jess Francos uninspiriertes Nachts, wenn Dracula erwacht, aber danach folgt erstmal lange gar nichts.Dracula ernährt sich von Harker…
…und der widerwilligen Lucy (Sadie Frost).
Doch er kann auch anders.
Dafür müssen ihn die Vertreter der herrschenden Ordnung natürlich hinrichten.
Jedoch ist es dann eben doch nicht exakt „Bram Stokers“ Dracula, den man hier zu sehen bekommt, denn es ist eben diese Rolle, der etwas mehr angedichtet wird als in der Vorlage zu finden. Es wird ihm eine religiöse Geschichte zugestanden und er durch seine „unsterblichen, schicksalshaften Liebe“ zu einer tragischen Figur gemacht. Das funktioniert sehr organisch.
Was jedoch den Film noch viel mehr ausmacht, als die „Korrektheit“ der Handlung, sind die ästhetischen Bilder: Ob nun in leiseren Momenten, wie Draculas Kinobesuch, oder der frenetischen Verfolgungsjagd in Richtung Draculas Burg am Ende – immer wieder bleibt die durchgestylte Optik im Gedächtnis. Unzweifelhaft hohe Filmkunst, mag das Thema auch noch so abgedroschen sein. Und man muss zugeben: Hierdurch wurde das Horrorgenre erst so richtig hoffähig für die „A-Liga“.
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