Erpresserin

Poster
Originaltitel:
The Last Page
Alternativtitel:
Man Bait
Jahr:
1952
Eingetragen:
17.02.2012
IMDB-Wertung:
6,3/10
TMDB-Wertung:
5,8/10


Hannes schreibt:

ManBait01.jpg
Der sehr passende US-amerikanische Titel lautet „Man Bait“
John Harman (George Brent) ist sowohl privat, bei der Pflege seiner kranken Frau, als auch in seinem Beruf als Geschäftsführer eines Buchladens die Zuverlässigkeit in Person. Ganz im Gegensatz zu seiner Angestellten Ruby Bruce (Diana Dors): Die erscheint mit immer wieder neuen Ausreden regelmäßig zu spät an ihrem Arbeitsplatz und bandelt neuerdings mit dem zweifelhaften Kleingauner Jeff Hart (Peter Reynolds) an. Letzterer ist dann auch die treibende Kraft dabei, dem bodenständigen Harman etwas anzuhängen: Ruby soll nach einer Spätschicht im Laden behaupten, Hart hätte sie sexuell belästigt (oder Schlimmeres) – perfektes Erpressungsmaterial!

Der lässt sich erstmal auf die Geldforderungen der vorgeschickten Ruby nicht ein. Erst, als Jeff seiner Frau (Isabel Dean) einen Drohbrief zukommen lässt und diese durch den Schock das Zeitliche segnet, wird er schwach und drückt der eigentlich ebenfalls durch den Verlauf der Sache geschockten Roby 300£ in die Hand. Bezüglich der Aufteilung des Geldes kommt es dann jedoch zum Streit zwischen ihr und Jeff – versehentlich kommt Ruby bei dem Handgemenge um. Der für die Polizei offensichtliche Hauptverdächtige: Harman! Schließlich wurde er von Ruby erpresst… Jeff hatte sich die ganze Zeit vornehm im Hintergrund gehalten, niemand weiß von seiner Existenz. So muss Harman nun seine eigene Unschuld beweisen, während er sich vor der Polizei versteckt.

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Das riesige Problem des Films: George Brent liefert eine schreckliche schauspielerische Leistung ab. Vollkommen hölzern sehen seine Gesichtszüge aus, unabhängig davon, ob er gerade eine Angestellte zurechtweist oder soeben die Nachricht vom Tod seiner Frau bekommen hat. So verliert solch ein Film natürlich schonmal einiges seiner möglichen Wirkung.

Der strukturelle Unterschied zum amerikanischen „Film Noir“ ist jedoch ein anderer: Ruby ist nicht die treibende Kraft hinter der Erpressung. Zwar ist sie nachher durchaus hinter dem Geld her, jedoch gehört sie letztlich auch eher zur Gruppe der ausgenutzten Strohpuppen, also zu den Opfern. Wobei das wohl weniger an prinzipiellen „britischen“ Überlegungen lag, sondern mehr an der Besetzung mit einer „sympathischen“ Darstellerin…

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