Die Ausgekochten

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Originaltitel:
Maniac
Jahr:
1963
Eingetragen:
19.05.2012
IMDB-Wertung:
5,9/10
TMDB-Wertung:
6,2/10


Hannes schreibt:

Der Amerikaner Geoff (Kerwin Mathews) ist im ländlichen Südfrankreich von seiner reichen Geliebten (Justine Lord) sitzengelassen worden. Er mietet sich in einer Pension ein, die von Eve (Nadia Gray) und ihrer Stieftochter Annette (Liliane Brousse) geführt wird. Annettes Vater George (Donald Houston) sitzt in einer Nervenheilanstalt für gewalttätige Straftäter, seit er vor ein paar Jahren den Vergewaltiger (Arnold Diamond) Annettes äußerst brutal mit einem Schweißbrenner umgebracht hat.

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Schöne Aussichten

Geoff zeigt Interesse an der attraktiven Annette, doch schließlich ist es Eve, die ihn verführt. Da eine gemeinsame Zukunft jedoch unter diesen Umständen nicht möglich ist, überredet sie ihn, George aus der Anstalt zu befreien. Damit sei ihre Verpflichtung, die sie an dieses Dorf bindet, erledigt und sie könnten gemeinsam woanders ein neues Leben anfangen. Die Durchführung des Plans ist zwar erfolgreich, doch nicht so langfristig durchschlagend wie erhofft: George hat die Leiche eines anderen Mannes im Kofferraum hinterlassen und in den folgenden Tagen und Wochen geschehen immer wieder merkwürdige Ereignisse, die nahelegen, dass er sich noch in der Umgebung aufhält – und irgendetwas mit „seiner“ Familie vor hat.

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Doch eine andere ist schneller

Doch natürlich ist nichts so, wie es scheint, denn schließlich muss das in diesem Genre so sein. Wobei Die Ausgekochten übers Ziel hinausschießt: Drei grundlegende Wendungen sind einfach zu viel! Damit soll wohl der mangelnde Handlungsfaden kompensiert werden. Anstatt zumindest einen simplen, grundlegenden Konflikt stringent zu verfolgen, baut sich der Film aus nicht immer nahtlos zueinander passenden Motiven und Versatzstücken zusammen: Aus der Ausgangssituation, die erstmal an Im Netz der Leidenschaften erinnert, werden gleich zwei Dreiecksbeziehungen (Geoff – Eve – Annette und Geoff – Eve – George). Die viel naheliegendere Beziehung zwischen Vater und Tochter kommt dagegen überhaupt nicht vor und – wenn man dem Ende glauben darf – findet auch nicht statt.

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Wer hat den Schneidbrenner angestellt? Und warum?

Alles scheint vielmehr auf die beiden Schweißbrennerszenen zugeschnitten zu sein, die spektakulär für Spannungsmomente sorgen sollen. Drumherum wird immerhin ausreichend gut geschauspielert, aber Drehbuch und Charaktere geben nicht viel her. So bleiben größere Strecken einfach uninteressant oder – im Fall der wirklich schrecklichen Tanzszene – verursachen sogar Fremdschämen. Einer der schlechteren der Hammer-Thriller, aber aus Vollständigkeitsgründen anschaubar.

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