Hannes schreibt:
Nachdem seine Eltern den Angriffen von Riesenhornissen zum Opfer gefallen sind, versteckt sich der ca. 8-jährige Piel (Frédéric Legros) im Wald des Planeten Perdida. Dabei hat er ein Funkggerät, mit dem er mit Jaffar (Jean Valmont), einem Freund seines Vaters, in Kontakt ist. Jedoch hält er „Mike“ (das „Mikrofon“) für eine Person, die mit verschiedenen Stimmen sprechen kann. Denn mit auf Jaffars Raumschiff befinden sich auch noch Prinz Matton (Yves-Marie Maurin), dessen Schwester Prinzessin Belle (Monique Thierry) sowie Silbad (Michael Elias), der in seiner Kindheit ebenfalls Bekanntschaft mit den Hornissen von Perdida gemacht hat.Das waren noch Zeiten, als man in Kinderfilmen noch rauchen durfte…
Kein „Herrscher der Zeit“
Diesem Kind wünscht man geradezu die Hornissen auf die Pelle!
Und natürlich ist Piel die gleiche Person wie Silbad. Welch Überraschung! Welch tolle Schlusswendung! Die völlig irrelevant ist. Wie überhaupt die „Herrscher der Zeit“, von denen man am Ende kurz einen zu Gesicht bekommt, sind unspektakulär und ihre Rolle wirkt aufgesetzt. Man muss leider sagen: Die Rettung Piels (der den Tod seiner Eltern sehr locker nimmt und der nervigerweise nicht mal weiß, was ein Funkgerät ist!) von dem Planeten ist nur Anlass, aber nicht Inhalt der Geschichte.
Stattdessen stehen die kleinen Abenteuerepisoden Jaffars und seiner Begleiter im Mittelpunkt. Einzig eine davon bleibt jedoch hängen: Jaffar und der fiese Matton geraten in die Fänge gesichtsloser Engelswesen, die ein kommunales Bewusstsein zusammenschweißt. Das Auftreten dieser Wesen ist viel einschneidender für die Handlung und eben auch für die Zuschauer, als der unspektakuläre „Herrscher der Zeit“. Nicht umsonst sind es die Engel, die auf allen Postern und Covern zu sehen sind. Zwischen diesen kleinen Episoden sollte Piels Schicksal wohl als roter Faden dienen, aber das funktioniert überhaupt nicht, da bei ihm keine Bedrohungskulisse und damit für Jaffar keine Dringlichkeit aufgebaut wird.
Stilistisch ist anzumerken, dass sich die Optik an den Illustrationen Jean Girauds („Mœbius“) orientiert. Das ist natürlich größtenteils Geschmacksfrage – zweifellos sind die Zeichnungen und Animationen technisch gesehen gut – aber insbesondere die Personen (Gesichter!) sind bei Herrn Giraud einfach ziemlich hässlich (und das nicht im Sinne ansichtlich „nicht gutaussehender Menschen“). Das hilft dann natürlich dem schwachen Gesamteindruck auch nicht mehr.
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