Lisa und der Teufel

Poster
Originaltitel:
Lisa e il diavolo
Jahr:
1974
Eingetragen:
26.08.2012
Bearbeitet:
05.06.2016
IMDB-Wertung:
6,4/10
TMDB-Wertung:
6,3/10


Hannes schreibt:

Touristin Lisa Reiner (Elke Sommer) verläuft sich in den engen Gassen einer spanischen Stadt, wird von einem Unbekannten (Espartaco Santoni), die sie anscheinend sehr gut kennt, bedrängt, und landet schließlich über weitere Umwege in einem alten Haus, in dem eine blinde Gräfin (Alida Valli) mit ihrem Sohn Max (Alessio Orano) lebt. Der unheimliche Butler Leandro (Telly Savalas) richtet auf Bitten Max' und gegen die Vorbehalte der Hausherrin ein Zimmer für Lisa her.

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Lisa verläuft sich in mehr als drei Dimensionen

Ebenfalls zu Gast ist das Ehepaar Sophia (Sylva Koscina) und Francis Lehar (Eduaredo Fajardo). Sophia pflegt bereits seit einiger Zeit eine Affäre mit ihrem Chauffeur George (Gabriele Tinti). Bald darauf ist dieser jedoch tot – offensichtlich ermordet. Die Gräfin und ihr Sohn, der in Lisa die Reinkarnation seiner toten Verlobten Elena sieht, befürchten, „er“ (Max' toter Stiefvater, mit dem die Probleme anfingen) sei zurückgekehrt…

Und weiter kann man das Geschehen auch eigentlich gar nicht beschreiben, denn logisch erfassbar ist nicht mehr viel. Was Regisseur Mario Bava hier inszeniert, ist nicht etwa eine Geschichte, die logischen Maßstäben folgt, sondern ein bildgewordener Alptraum! Mag das sehr altmodische Auto, in der die Lehars Lisa mitnehmen, vom Zuschauer erst noch als kleines Kuriosum abgetan werden, so wird immer klarer, dass all das plötzlich bereits viel früher geschehen ist; Lisa hat es unerklärlich in die Vergangenheit verschlagen.

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Leandro ist den Gästen gegenüber zu zuvorkommend

Die einzige Verbindung zwischen der Gegenwart/Realität und der Vergangenheit/Traumwelt stellt Leandro, der joviale, aber undurchsichte (und in Übung für die bald startende Serie Einsatz in Manhattan schonmal ordentlich Lollis lutschende) Diener, der tatsächlich die Fäden zu ziehen scheint. Wie der Teufel in einem anfangs kurz gezeigten Fresko trägt er lebensgroße Puppen mit sich herum, die den Menschen ähneln, mit deren Schicksal er zu spielen scheint.

Obwohl es also alles nicht unbedingt etwas bedeutet, ist es zweifellos sehenswert. Weniger ruhmreich jedoch: Da sich in vielen Ländern kein Verleih fand, wurde aus dem Material noch ein zweiter Film zusammengestückelt und mit ein paar neuen Szenen „aufgewertet“. Jene Version nennt sich Der Teuflische und ist leider ein ziemliches Fiasko – was sich leider auch auf den Ruf von Lisa und der Teufel auswirkt…

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