Hannes schreibt:
Der Schachroboter erweist sich als unbezwingbar
Roberts Freund und Konkurrent Lewis (François Dunoyer) bricht auf ihren Geheiß in die Gruft ein – Roberts Grab ist leer. Doch andererseits fördert eine Besichtigung der Innereien des Roboters tatsächlich nur Röhren und Kabel zu Tage. Lewis kommt schließlich zu dem Schluss, dass der Roboter einfach durch einen menschlichen Schachmeister ferngesteuert werde. Penny ist trotzdem noch davon überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Roboter und dem Verschwinden Roberts bestehen muss. Mangels Alternativen lässt sie sich auf ein gefährliches Spiel ein: Sie geht auf die Einladung des Comtes ein, in seinem von der Zivilisation abgeschnittenen und von zahlreichen Roboterdienern bevölkerten Haus zu verweilen, damit er auf ihrem Vorbild einen Pianistenroboter bauen könne. Wenn sie allerdings Recht hat, könnte das für sie tödlich ausgehen…
Der Comte plant bereits weitere Menschenmodelle
Kann eine Maschine jemals die Qualität eines menschlichen Livevortrags erreichen?
Das ergibt wissenschaftlich gesehen sogar Sinn, denn es würde bedeuten, dass der Comte den schwierigsten Teil künstlicher Intelligenz, nämlich die Entscheidungsfindung, nicht nachzubilden braucht. Stattdessen muss er „nur“ die Ein- und Ausgabeimpulse des menschlichen Gehirns entschlüsseln. Was natürlich in Wirklichkeit auch noch Niemandem gelungen ist, aber es ist eben eher vorstellbar, als die Hirnfunktion selbst komplett nachzubauen. Völliger Blödsinn in diesem Zusammenhang ist jedoch natürlich, dass die Roboter dann manchmal plötzlich menschliche Züge zeigen und insbesondere der Robert-Roboter auch einige Handlungen vornimmt, die überhaupt nichts mit Schach zu tun haben. Warum solche Sinneseindrücke, die zu diesen unprogrammierten Ausbrüchen führen, überhaupt elektronisch verarbeitet werden, bleibt wohl für immer das Geheimnis des Comtes. Mit anderen Worten: Da fällt das Kartenhaus der wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit in sich zusammen.
Die Drehbuchautoren waren also ganz sicher keine Kybernetiker. Doch das überrascht überhaupt nicht, denn schließlich befinden wir uns in französischen Gefilden. Dort ging es Filmschaffenden schon immer mehr um menschliche Befindlichkeiten als Wissenschaft. Solche bietet Schach dem Roboter im Übermaß. So viel, dass es teilweise etwas kitschig wird. Doch trotz kleinerer Schwächen kann man es sich durchaus angucken – unterhaltsames Mittelmaß.
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