Hannes schreibt:
In der Gegenwart wird fieberhaft gearbeitet
Doug und Tony schlagen sich derweil in einer Urwelt…
…mit fiesen arabischen Folterknechten…
Das könnte man eventuell als großen Erfolg werten, doch gleichzeitig bedeutet es akute Lebensgefahr für Tony. Als man in der Schaltzentrale versteht, was los ist, bietet sich Dr. Douglas Phillips (Robert Colbert), Tonys Vorgesetzter, an, hinterherzureisen und den Nachwuchswissenschaftler herauszuholen. Immerhin bleibt ihm dadurch die Zeit, sich historisch korrekte Kleidung zu besorgen. Doch beide können natürlich den Kapitän nicht davon überzeugen, was dem Schiff bevorstehe. Stattdessen werden sie als durchgedrehte Störenfriede interniert.
Die in der Gegenwart zurückgebliebenen, unter der technischen Leitung von Dr. Raymond Swain (John Zaremba) und Dr. Ann McGregor (Lee Meriwether) sowie der Aufsicht von Lt. General Heywood Kirk (Whit Bissell) erleben das Meiste beinahe hautnah mit, da der Tunnel auch quasi als Fernseher dient. Sie arbeiten unter Hochdruck an einem Rücktransfer, bevor es zu spät ist. Das genaue Anpeilen der beiden auf dem Zeitstrahl macht jedoch Probleme, ist es doch noch nie getestet worden. Schließlich gelingt die Rettung Doug und Tonys, jedoch in einer verzweifelten und entsprechend unkoordinierten Last-Minute-Aktion – zwar sind sie damit der Titanic entronnen, doch der Zeittunnel schleudert sie unkontrolliert in eine beliebige andere Epoche…
Womit dann das Thema der Serie gesetzt wäre: Doug und Tony verschlägt es in jeder Folge in ein anderes Zeitalter (und auch einen anderen Ort), wo sie irgendwie überleben müssen – was aus Spannungsgründen meist nicht ganz einfach ist. Während der französischen Revolution gelten sie als Ausländer oder (noch schlimmer!) Royalisten. Manchmal sind es auch ihre eigenen, höchst aufrechten Moralvorstellungen, die sie in Probleme bringen, wenn sie beispielsweise (in der Kulturepoche gesellschaftlich akzeptierte) Menschenopfer zu verhindern versuchen. Oder es sind einfach äußere Umstände wie bevorstehende Naturkatastrophen, die ihnen zu schaffen machen. Und in der Zentrale des Zeittunnels wird jeweils für den Zuschauer reflektiert, interpretiert und erklärt, während man vorgeblich an der (selbstverständlich, sonst wäre die Serie ja zu Ende) unmöglichen Rückreise der beiden arbeitet.
…im amerikanischen Bürgerkrieg…
…und mit Aluminium-Zukunftsaliens herum.
Positiv hervorzuhaben ist die konstante Qualität der Episoden. Totalausfälle oder ernsthafte Durchhänger gibt es tatsächlich keine. Das Schema ist aber natürlich in jeder Folge ebenfalls das gleiche. Etwas unglaubwürdig wird mit der Zeit, dass die Wissenschaftler in der Gegenwart permanent „gehetzt“ bleiben und deshalb niemals eine passende Peilung errechnen können, so dass die beiden Zeitreisenden immer wieder unkontrolliert irgendwo anders hingeschickt, statt zurückgeholt werden. Irgendwann müsste man eigentlich mal auf die Idee kommen, das Team aufzuteilen: Eine Gruppe kümmert sich um die akuten Probleme, eine andere um eine langfristige Lösung (ohne eben von der ersteren Gruppe permanent abgelenkt zu werden). Doch es geht hier immerhin um zeitreisende Amerikaner, die praktisch alle Sprachen fließend sprechen und mit köstlich anzusehendem Pathos ihre absoluten Moralvorstellungen in jede Welt, die sie betreten, blasen. Das waren noch einfachere Zeiten…
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