Magische Lampe und Winzbraut – Sindbad ist gut ausgerüstet
Sindbad der Seefahrer ist eigentlich nicht der wahrscheinlichste Held eines Hollywoodfilms. Gut, er entspricht dem Archetypen des sympathischen Piraten, der sich gegen unglaubliche Widerstände durchsetzt, aber andererseits schwört er dauernd auf diesen „Allah“… was in vergangenen Jahrzehnten aber wohl noch im kitschig-historisierenden Gesamtbild akzeptabel war. So durfte Sindbad mit beeindruckender Regelmäßigkeit seine Abenteuer in naiven Kostümfilmen bestehen. Besonders bekannt wurden und blieben dabei die Filme, zu denen Ray Harryhausen die Trickeffekte beisteuerte.
Vor dieser seiner angeblich siebente Reise befindet er, gespielt von Kerwin Mathews, sich eigentlich auf dem Weg zurück nach Bagdad, im Gepäck sehr gute Nachrichten. Nicht nur hat er einen langfristigen Friedensvertrag mit dem Sultan (Harold Kasket) des Nachbarstaats geschlossen, sondern um dies zu besiegeln hat er auch noch gleich Prinzessin Parisa (Kathryn Grant), die Tochter des Sultans, als seine Braut mitgehen lassen.
Die Monster sind miteinander beschäftigt
Hier muss Sindbad dagegen selbst Hand anlegen
Doch zu der Vermählung kommt es nicht mehr, denn der fiese Magier Sokurah (Torin Thatcher) sieht Parisa als passendes Mittel zum Zweck für seine ganz eigenen Ziele: Er schrumpft sie heimlich nachts auf Puppengröße und bietet sich am folgenden Morgen beim Kalifen (Alec Mango), der natürlich alles zu tun bereit ist, um einen Krieg mit dem geschockten Vater zu verhindern, als potentieller Retter an. Es müssten „nur“ ein paar ganz besondere Zutaten besorgt werden, und er könne mit Hilfe seiner alchemistischen Fähigkeiten die Sache rückgängig machen. So verschlägt es Sindbad und seine aus Verbrechern und Mördern bestehende Mannschaft gemeinsam mit dem Magier und der Miniprinzessin auf eine Insel, wo sie Zyklopen, zweiköpfige Riesenvögel und schließlich sogar einem Drachen begegnen.
Meister Harryhausen, hier noch eher am Anfang seiner langen Karriere, hat also jede Gelegenheit, sich ausführlich auszutoben und er zeigt ganz genau, wie ein solcher Fantasyfilm auszusehen hat. Mit großer Frequenz wird das gezeigt, wofür man einen solchen Film einstellt: Begegnungen mit charmant animierten Monstern! Den diesbezüglichen Höhepunkt stellt schließlich Sindbads Schwertkampf mit einem vom Bösewicht magisch zum Leben erweckten Skelett dar. Und auch die Prinzessin kommt zwischendurch mal selbst aktiv zum Einsatz.
Dass die Handlung kaum Sinn ergibt, ist dabei nebensächlich, denn sie ist eh nur Aufhänger. Die Fronten zwischen „gut“ und „böse“ sind auf jeden Fall vom ersten Blick an klar verteilt und so weiß man, woran man ist. Und von dieser Ausgangssituation an geht es eben mit einem für die Zeit hohem Tempo zur Sache. So muss das sein!
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