Hannes schreibt:
Ankunft im U-Boot
Eines ist klar: Hier werden „falsche“ Götter angebetet
Atlantis erweist sich als technisch fortschrittliches, wirtschaftlich blühendes, prunkvolles Reich. Gesellschaftlich entspricht es dagegen den Zuständen des Großteils der antiken Welt: Eine absolute Willkürmonarchie führt den Staatsapparat und Ausländer verlieren automatisch bei Betreten der Insel all ihre Rechte, werden versklavt. Dies geschieht auch mit Demetrios, dem Antillia noch ein Eheversprechen gegeben hatte. Oberfiesling Zaren (John Dall), der ohnehin bereits im Hintergrund des greisen Königs (Edgar Stehli) die führende Hand des Reiches ist, hat nämlich andere Pläne mit ihr: Um seine Herrschaft zu offizialisieren möchte er die Prinzessin selbst ehelichen.
Gladiatorenduell auf heißen Kohlen
Apokalypse
Darüber hinaus fehlt nach Ankunft in Atlantis eine dramaturgisch wichtige Phase: Demetrios, als fremder Neuankömmling der Avatar der Zuschauer, wird sofort gefangengenommen und in die Minen verfrachtet. Er erhält keine Gelegenheit, die Wunder der atlantischen Welt adäquat im Positiven kennenzulernen. Dies war Regisseur George Pal in seinem Vorgängerfilm Die Zeitmaschine gerade hervorragend gelungen, indem Protagonist „George“ dort erstmal diverse Szenen mit staunend aufgerissenen Augen durch diese futuristische Welt der Eloi laufen durfte. Hier springt Pal dagegen direkt zum zentralen Konflikt.
Abenteuerfilme dieser Art leben jedoch von der Balance des Positiv-Phantastischem („Welch fortschrittliche Technik!“, „Welch sorgloses Leben!“) und den sich dann erst später herausstellenden Kehrseiten eben jener Medaille („Der Preis für dieses schöne Leben Weniger ist trotz Allem untragbar“). Dieses Atlantis hat, so bleibt der Eindruck zurück, ausschließlich eine Kehrseite – und so ist es als fiktives Reiseziel auch nicht interessant.
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