Hannes schreibt:
Literaturstudent Nic (Robert Knepper), hochbegabt und finanziell gefördert durch die wohlhabende Familie Fitzwaring (Charlotte Rampling und Robin Johnson), springt vom Dach eines Hochhauses. Dexter Collins (Dennis Quaid), sein Professor, hat ein schlechtes Gewissen, weil er den Roman, den Nic ihm zum Probelesen gegeben hatte, überhaupt nicht angesehen hat. Als sich dann auch noch herausstellt, dass Nic mit seiner Frau (Jane Kaczmarek), von der er getrennt lebt, ein Verhältnis hatte, sieht Dexter nur noch einen Ausweg: Eine Nacht an der Bar mit viel Alkohol. Hier hat er in Form seiner Studentin Sydney (Meg Ryan) immerhin nette Gesellschaft.„Dieses“ D.O.A. ist kein direktes Remake des „anderen“ D.O.A.. Das Haupt-Plotmotiv wird natürlich übernommen und die in schwarzweiß gedrehte Anfangsszene ist praktisch identisch – ein Wink, dass man hier nicht einfach „klaut“ und hofft, dass es keiner merkt, sondern ganz bewusst und offen „neu interpretiert“.
Beschweren könnte man sich teilweise höchsten über die Darsteller. Quaid übertreibt manchmal, wie es eben so seine Art ist (für seine Verhältnisse hält er sich sogar zurück). Der Ende 20-jährigen Ryan kann man die naive 18-jährige Studentin gerade noch so abnehmen. Die Tiefpunkte bilden jedoch Daniel Stern als Dexters Kollege und Christopher Neame als Chauffeur der Familie Fitzwaring. Immerhin ist aber keiner so schlecht, einem das Vergnügen komplett zu vermiesen. Insofern durchaus einen Abend wert. Und von wie vielen Disney-Spielfilmen kann man das als erwachsener Mensch schon behaupten?
Kurioses am Rande: Laut DVD-Hülle handelt es sich um eine Neuverfilmung von Hitchcocks Bei Anruf Mord. Selten so gelacht. Wer schreibt eigentlich diese Klappentexte?
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