Hannes schreibt:
Idylle
Schock erweist sich als relativ kruder Versuch, im Genre des modernen Horrorfilms Fuß zu fassen. Statt finsterer Gemäuer voller Folterkammern und Spinnenweben, in denen mythologische Kreaturen wohnen, oder zumindest Menschen in historischen Kostümen, die der Wahnsinn überkommt, soll das ganz alltägliche für Schrecken sorgen – ganz so, wie es zu der Zeit „in“ war.
Alptraum
Der Kinderdarsteller bleibt leider äußerst blass. Die an Dora nagende Ungewissheit soll sich durch sein seltsames Verhalten ergeben. Er sagt und tut Dinge, die man auch auf eine Art und Weise interpretieren kann, die so gar nicht kindlich ist, und auf Rachepläne hindeutet. Das ist ein immer wieder gern benutztes Stilmittel, doch seine Effektivität steht und fällt damit, wie überzeugend diese Mehrschichtigkeit gespielt wird.
Nicht weniger blass ist jedoch auch Bavas Regie. Es fehlen die interessanten Kameraeinstellungen, die in seinen besseren Filmen unterschwellig beispielsweise Dynamik oder Unsicherheit vermittelten. Farblich bedeutungsvolle Motivik sucht man ebenfalls vergebens. Schock wirkt müde. Wobei auch ein müder Bava noch routinierte Spannung hinbekommt. Für seine Verhältnisse ist das jedoch enttäuschend.
Kommentare