Der Vampir von Notre Dame

Poster
Originaltitel:
I Vampiri
Jahr:
1956
Eingetragen:
30.10.2013
IMDB-Wertung:
6,5/10
TMDB-Wertung:
6,3/10


Hannes schreibt:

Von den Medien als „Vampirmorde“ hochstilisierte Verbrechen erschüttern Paris. Journalist Pierre Lantin (Dario Michaelis) will die Geschichte weiter vermarkten, stößt aber mangels wirklicher auflagensteigernder Enthüllugen bald auf den Widerstand seines Chefs. Der drückt ihm stattdessen verhasste Gesellschaftsberichterstattung aus der High Society auf: Ausgerechnet über den großen Ball Giselle du Grands (Dianna Maria Canale), deren Familie und seine eine unangenehme Historie verbindet, soll er schreiben. Noch ahnt er nicht, dass er damit in die Höhle des „Vampirs“ gerät…

DerVampireVonNotreDame01.jpg
Das soll jetzt hoffentlich nicht echt aussehen

Es wird hier nämlich die in der Filmindustrie immer wieder beliebte Legende der Gräfin Barthory bemüht: Eine biologisch normal gealterte Frau will ihre Jugend und Schönheit zurückgewinnen/erhalten und bedient sich dazu dem Blut junger Frauen. Die heutzutage bekannte Motivik (wodurch auch jedem modernen Zuschauer sofort klar ist, dass es sich bei Giselle und ihrer „Tante“ Margherita um ein und die selbe Person handeln muss) kann man dem Film jedoch schlecht anlasten, denn die meisten Varianten des Stoffs folgten erst später. Von einem Krimi kann man aus heutiger Sicht also eigentlich nicht mehr sprechen. Spannend wird es trotzdem, da man mit den Schicksalen der „unschuldigen Opfer“ mitfiebern, und sich an den genauen Hintergründen der Familiengeschichte ergötzen, kann.

DerVampireVonNotreDame02.jpg
Interessant: Diese Konfrontation wird mit einem gespenstisch wehenden Vorhang hinterlegt

Optisch fällt die Ausstattung der Kulissen ins Auge. In den Innenaufnahmen wirken das kalte, klotzige Schloss unwohnlich und per Assoziation all seine Bewohner distanziert. Die kontrastreiche Schwarz-Weiß-Fotografie knüpft mit ihren Perspektiven und insbesondere dem Licht- und Schattenspiel an frühere, expressionistische Zeiten an. Außenaufnahmen bestehen dagegen nur allzu deutlich aus sparsamen Kulissen mit ausladenden, sofort als solche zu erkennenden gemalten Hintergründen. Auch wenn das wahrscheinlich nicht so gedacht war, entfaltet auch das eine gewisse Wirkung: Das Geschehen ist irreal. Auch unbeabsichtigte Stilmittel sollte man ernstnehmen.

Kommentare



:
:
Botverifikation:
: