The Velvet Vampire

Poster
Originaltitel:
The Velvet Vampire
Jahr:
1971
Eingetragen:
09.11.2013
IMDB-Wertung:
5,4/10
TMDB-Wertung:
4,7/10


Hannes schreibt:

Bei einer Kunstausstellung trifft das Ehepaar Lee und Susan Ritter (Michael Blodgett und Sherry Miles) Diane LeFanu (Celeste Yarnall). Leider sind sie literarisch nicht besonders bewandert, und so nehmen sie die Einladung in ihre Anwesen mitten in der Wüste an. Hier lebt Diane mit ihrem schweigsamen Hausdiener Juan (Jerry Daniels) – ihrer Aussage nach, da sie das Grab ihres verstorbenen Mannes nicht verlassen möchte.

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Die coolste Vampirin der Moderne
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Sie saugt nur das Schlangengift aus. Ehrlich! (Vorerst)

Nach ersten eindeutigen Zweideutigkeiten („I think I can drive your buggy.“ – „I think I can teach you how.“) und bedeutungsschwangeren nächtlichen Träumen erreicht zumindest Lee sein Ziel: Er landet mit der attraktiven Gastgeberin im Bett. Was die Zuschauer jedoch bereits wissen, ist, dass sie eine Vampirin mit ganz eigenen Plänen für das Pärchen ist.

Nach anfänglicher leichter Ziellosigkeit entpuppt sich die Konstruktion der Geschichte doch noch als durchdacht. Da sind die wiederkehrenden, gemeinsamen (!) Träume Lees und Susans, voller surrealer Verfremdungseffekte und jedes mal in leichter Variation, die den Fortgang der Geschichte reflektieren und nach anfänglicher Desorientierung mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit für die beiden werden. Da ist der parabolische Aufbau mit dem Wendepunkt der Verführung Lees durch Diane: Vorher möchte Susan besser sofort als später abhauen, danach schwenkt sie auf Rachegedanken um, während Lee plötzlich solche Dinge wie der doch sehr lange zurückliegende Todeszeitpunkt von Dianes Ehemann und ihre Vorliebe für rohes Fleisch auffallen.

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Bett und Tür in der Wüste?
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Im Spiegelkabinett der Bahnhofstelefonzellen

Hätte man die Ritters mit besseren Darstellern besetzt, die die Ambivalenz und die sich entwickelnde Gemütslage ihrer eigenen Charaktere besser ausspielen hätten können, hätte The Velvet Vampire glatt ein richtiger Klassiker werden können. Beide sind jedoch leider sehr ausdruckslos und eindimensional geraten. Ganz anders Celeste Yarnall als mysteriöse Vampirin, der schließlich sogar eine gewisse Tragik verliehen wird. Kann man sich sehr gut angucken, aber das ganz große Kino ist es noch nicht geworden.

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