Ursus im Tal der Löwen

Poster
Originaltitel:
Ursus nella valle dei leoni
Jahr:
1961
Eingetragen:
28.12.2013
IMDB-Wertung:
4,8/10
TMDB-Wertung:
5,5/10


Hannes schreibt:

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Dein neuer Bruder
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Ursus nimmt sich, was er will
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Erfolgreicher Fischzug
Mehrere 60er-Jahre-Herkules-Darsteller mussten in entsprechenden Filmen immer und immer wieder mit ausgestopften Löwen ringen. Ursus (Ed Fury) bekommt dagegen ein ganzes Rudel echter Zirkuslöwen zur Seite gestellt. Der Prolog erzählt, wie er als Baby von der Löwenfamilie adoptiert wurde. Dass er der Sohn des gestürzten Königs ist, ahnt Ursus auch als Erwachsener nicht. Obwohl er dreißig Jahre lang keinen Kontakt zur menschlichen Welt hatte, kennt er seinen Namen und spricht die in der Region übliche menschliche Sprache. Das kommt ihm zu Gute, als er Ania (María Luisa Merlo) trotz ihrer Gegenwehr kidnappt – schließlich vergewaltigt der Mann von Welt nur begleitet von gepflegter Konversation!

Andersherum gerät jedoch auch die Nachricht von Ursus' Existenz in die Stadt und kommt damit dem Tyrannen Ajak (Alberto Lupo) zu Ohren. Um der Widerstandsbewegung den Boden endgültig zu entziehen, will er Ursus bei Seite schaffen. Seine Soldaten vergiften die Löwen und schnappen sich die mittlerweile von Ursus einer Gehirnwäsche unterzogene Ania. Ursus bleibt nichts anderes übrig, als die Verfolgung aufzunehmen – und in der Stadt erfährt er schließlich von seiner eigenen Abstammung.

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Fiese Erpressung
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Kampf gegen Hyänen…
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…und Elefanten
Womit dann natürlich noch lange nicht Schluss ist. Es folgen die üblichen Eifersüchteleien und Hahnenkämpfe, Konfrontationen mit Hyänen und Elefanten, der harmloseste Scheiterhaufen aller Zeiten und so weiter und so fort. Wobei sich die Inszenierung jedoch durchaus unterhaltsam gestaltet, da eben immer wieder weitere Klopser des bereits exemplarisch erwähnten Niveaus für Lacher sorgen.

Da ist beispielsweise die hochdramatische Szene, in der Ursus in die Familienhöhle zurückkehrt, und all seine Löwen tot vorfindet. Alle? Nein, sein bester Freund Simba war gerade außer Haus gewesen und trottet erst kurz nach Ursus durch die Tür. Was Ursus jedoch nicht etwa dazu veranlasst, die vergifteten Fleischbrocken aufzusammeln, um zumindest ihn zu retten. So unterminiert man deftig die selbst intendierte Stimmung. Ebenso bleibt kein Auge trocken, als Ursus und Ania gerade frisch unter einem Wasserfall hervortreten – mit knochentrockenen, gut frisierten Haaren! Oder wenn am Ende der Bösewicht von dem unglaublich harmlosen Simba anscheinend zu Tode abgeschleckt wird.

Was man der Zirkusvorstellung allerdings völlig unironisch zugestehen muss, ist, dass sie in schönen Kulissen stattfindet. Bunt und aufwändig wird einem durch sie einmal mehr klargemacht, wie wild hier Zeitalter und Kulturkreise durcheinandergewürfelt werden: Griechische Säulen stehen im Hintergrund eines arabischen Marktes, der Anführer der Soldaten hört auf den Namen „Lothar“, nicht zuletzt leben in der Nähe der Stadt sowohl wilde Löwen, als auch Elefanten und die Kostüme schwanken zwischen antiken Togas und frühmittelalterlichen Rüstungen bis Ursus dann gegen Ende eine Art (körperbetontes) Robin-Hood-Kostüm überstreift. In vielerlei Hinsicht also ein unterhaltsames Potpourri.

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