Tod auf dem Nil

Poster
Originaltitel:
Death on the Nile
Jahr:
2022
Eingetragen:
30.06.2024
TMDB-Wertung:
6,4/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Hercule Poirot schließt sich einer bunt gemischten Reisegruppe an, die auf einem Dampfer den Nil bereist. Auf der Fahrt kommt es zum Mord an der schönen und reichen Linnet Doyle, doch die Hauptverdächtige – Jacqueline de Bellefort, der Linnet ihren Verlobten Simon Doyle weggeschnappt hat – hat zum Tatzeitpunkt ein Alibi. Poirot nimmt die Ermittlungen auf und muss unter den zahlreichen anderen Verdächtigen, darunter Linnets Dienstmädchen Louise Bourget, ihr Treuhänder Andrew Katchadourian und die berühmte Marie Van Schuyler, den Tätern finden …

Hannes schreibt:

Erster Eindruck, insbesondere nach dem durch und durch ärgerlichen Vorgänger: oh, nein! Hercule Poirot braucht kein großes Lebenstrauma. Zweiter Eindruck: Handwerklich ist das auch nicht gerade auf der Höhe. Der direkte Vergleich mit der älteren Kinofassung lässt die Sorgfalt vermissen. Beide Filme haben Tanzszenen, in denen der Protagonist stellvertretend für die Zuschauer Entscheidendes beobachtet. Nur wo vormals ein exakter Takt gelang, der alles klar erschienen ließ, sich aber letztlich als doppelter Boden herausstellte, wird man hier direkt mit der Nase auf das Offensichtliche gestoßen.

Da sich Regisseur/Hauptdarsteller Kenneth Branagh immerhin selbst etwas zurücknimmt, das Ensemble spielen lässst, bleibt man dran. Größte Überraschung: Russell Brand, ansonsten unerträglich, in einer sehr zurückgenommenen, äußerst effektiv gespielten Rolle. Und man kann schließlich erkennen, wo Branagh (gemeinsam mit seinen Autoren) hinmöchte. Partnerschaften, Ehen, die Liebe ganz allgemein, sowie die Unmöglichkeit all solcher Beziehungen. Wirklich keine darf in seinem Stoff funktionieren, alles tragisch enden. Und da man die Figuren gerade ausreichend kennenlernt, kommt die Tragik adäquat rüber.

Nein einen blöden „Mexican Standoff“ hätte es nicht gebraucht. Wenn Bluessängerin Salome Otterbourne (Sophie Okonedo) zur persönlichen Irene Adler des Protagonisten wird, ist das vielleicht nicht mehr Agatha Christies Poirot. Aber es ist das folgerichtige Ende gut inszenierten und durchdachten Dramas. Tod auf dem Nil, wie Frau Christie es mal geschrieben hat, gibt es ja bereits in mehreren Filmversionen. Insofern geht es schon in Ordnung, mal etwas anders zu machen – wenn es wie hier für sich gelungen ist.

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