Hannes schreibt:
Eine abgeschottete Welt
An Waffen mangelt es nicht
Erstmal wird die Zeit nämlich ausführlichst für fröhliches Rudelbumsen quer durch die Familie genutzt. Erst nachdem möglichst viele verschiedene Männlein-Weiblein-Kombinationen mal durchprobiert wurden und sich die (Achtung: Doppelmoral!) jungen Damen allesamt gründlich unter der Dusche oder im Meer körperlich gereinigt haben, kommt es zum ersten Todesfall. Dann geht's dafür aber mit hoher Frequenz weiter!
Positiv interpretiert könnte man das, was vorher geschieht, als Charakterisierungsphase bezeichnen. Ein wenig erfährt man auch wirklich über die persönlichen Probleme der Beteiligten, ihre Traumata, ihre Wünsche usw. Trotzdem bleibt es bei allem guten Willen natürlich primär sleaziger Selbstzweck. Was es desto überraschender macht, dass sich die zweite Hälfte dann völlig züchtig gibt.
Wer mit wem? Eigentlich nicht so wichtig.
Taucher mit Lederhandschuhen
Die zweite… na ja. Ebenfalls bereits von Agatha Christie weiß ja jeder, dass auch bereits ermordete Charaktere als Täter weiterhin in Frage kommen. Somit ist die Identität des Killers mehr also transparent, gerade da ein frühes Opfer eher „verschwindet“, als wirklich bewiesen tot zu sein. Die Erklärung aber, die dann dahintersteckt, entbehrt in ihrer verworrenen Absurdität jeglicher ernstzunehmender Basis.
Aber, und das verbindet die beiden Hälften vielleicht auch zumindest ein wenig: Es ist zumindest gut inszeniert und gefilmt. Die schönen Menschen bewegen sich in schönen Panoramen und werden in interessanten Perspektiven aufgenommen. Das auf den Ruinen einer alten Festung errichtete Anwesen ist architektonisch interessant. Farben werden bewusst hervorgehoben und mit Bedacht eingesetzt. Reicht das? Na ja, das hängt natürlich vom Rezipienten ab.
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