Hannes schreibt:
Jane (Ewa Aulin) ist, wie sie ist, sagt sie. Bernard (Jean-Louis Trintignant) weiß nicht, was er ist. Zusammen kommen die beiden durch einen Erpressungs- und Mordfall, in dem sie schnell (mal gemeinsam, mal einzeln) zu Gejagten werden. Was sie immer näher zusammenschweißt. Oder doch nur Bernard an Jane?Ich bin, wie ich bin bewegt sich irgendwo zwischen Blow Up und Film Noir. Zwar befinden wir uns tief im Swinging London (musikalisch top untermalt), besuchen angesagte Clubs und Fotostudios. Aber andererseits erinnern wir und dann wieder an den Voiceover des Protagonisten eingangs und fragen uns, ob Jane eventuell doch nicht das arme Opfer ihres Bruders Jerome (Charles Kohler), ihrer Stiefmutter (Vira Silenti) und eben dem schmierigen Erpresser (damit auch keinerlei Zweifel über ihn aufkommt, sind nicht nur die Wände seines Büros voller Pornobilder, sondern in seiner Wohnung finden sich Hakenkreuze und Naziuniformen) ist, sondern eine waschechte Femme Fatale. Ein Verdacht, den Bernard allerdings bei Anblick ihres Schmollmundes schnell wieder verwirft.
So scheitert sein Versuch der Selbstdefinition über seine Unterstützung Janes folgerichtig. In dieser modernen Welt ist der weiße Ritter, der die bedrohte Maid befreit, nicht mehr gefragt. Das Ende ist bitter, aber eine logische Konsequenz des meisterhaft bis dahin entwickelten.
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