Hannes schreibt:
Avatar und die obligatorische leichtbekleidete Begleiterin
Die schlagkräftige Mutantenarmee
Nun haben sich die Dinge jedoch geändert. Avatar ist mit steigendem Alter senil geworden und von seiner früheren magischen Macht ist wahrscheinlich nicht mehr viel übrig. Blackwolf hat dagegen durch archäologische Untersuchungen die Technik für sich entdeckt. In Adolf Hitler hat er sein Vorbild entdeckt: Filmaufnahmen von Naziaufmärschen und Reden Hitlers sollen seine Mutantenhorden inspirieren und ihnen die bislang fehlende Disziplin einhämmern. Die in ihren noch aus dem ersten Weltkrieg bereitstehenden Schützengräben französischen Soldaten (ähm… elfischen Soldaten des „ersten Krieges“) nehmen die wieder heranrückende Mutantenarmee erst nicht ernst, werden jedoch von dem hochorganisierten Feind mit seiner überlegenen Waffentechnik überrannt.
Da ein Sieg auf dem Schlachtfeld unmöglich scheint, macht sich Avatar gemeinsam mit Elf Weehawk (Richard Romanus), Fee Elinore (Jesse Welles) und dem umgepolten Roboter „Peace“ (David Proval) auf, Blackwolf direkt zu konfrontieren.
Führer Blackwolf und sein Filmprojektor
Die dämonischen Mutantensoldaten überrennen alles
Hört sich jetzt alles recht ernst an, und das ist es auch durchaus: Die Welt in 10 Millionen Jahren ist ganz sicher kein Zeichentrickfilm für Kinder. Trotzdem gibt es einige Szenen und Elemente, die trotzdem sehr kindisch gemacht sind: Insbesondere Avatar und seine Mitstreiter bewegen sich zwischen unkomisch und nervig. Stilistisch geht es ebenso uneinheitlich zu: Während der Hauptteil des Films in klassischem Cartoonstil gehalten is, wie der nicht nur mit den erwähnten dokumentarischen Aufnahmen überlagert und gemischt, sondern einige Szenen sind eher schlampig rotoskopiert (also abgefilmt und „übermalt“). Damit nicht genug; große Teile der eigentlichen Erzählung werden aus dem Off zu eingeblendeten Standbildern bestritten. Letztere sind von hoher zeichnerischer Qualität, sehen aber wieder völlig anders aus als der Rest.
Was soll man also von diesen Magiern halten? Ganz gute Grundidee, aber die Handlung ist kaum mit Leben gefüllt. Dazu fehlen einfach Details. Was angedeutet wird, wird nicht ausgeführt. Der Stil ist ebenfalls nicht stark genug, allein zu überzeugen. Als Experiment anschaubar, aber auch schnell wieder vergessen.
Kommentare
Kadmon (26.12.2020 00:49)
Good review! I've linked it in the German section of our article: https://alkony.enerla.net/english/the-nexus/sf-f-nexus/film-review/wizards-movie-1977-film-review-by-kadmon