Hannes schreibt:
Robeles und Rodriguez versuchen die große Täuschung
Dabei kommt ihnen die Haltung der englischen Elite sehr gelegen
Doch alles kommt anders: Als eine junge Frau (Natasha Pyne) die Spanier entdeckt, gehen diese in die Offensive – sie behaupten den Dorfbewohnern gegenüber, die spanische Flotte habe die Schlacht gewonnen, England habe kapituliert und sie seien die Besatzungsarmee; ihren Befehlen sei zu Folge zu leisten. Da die Nachricht des tatsächlichen englischen Triumphes noch nicht bis hierhin vorgedrungen ist, sehen die weltlichen und geistlichen Führer der Gemeinde (Ernest Clark und Peter Howell) keinen Grund, an den Aussagen der Spanier zu zweifeln und verordnen Kollaboration.
Robeles und der spanische Adlige Don Manuel Rodriguez de Savilla (der lispelnde Barry Warren) stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, ihre undisziplinierte Piratentruppe zumindest ein paar Tage lang als glaubwürdige Besatzungsarmee erscheinen zu lassen. Das ist auch nötig, denn einige Dorfbewohner (Andrew Keir und John Cairney) organisieren bereits den Widerstand…
Doch die spanischen Piraten selbst werden immer mehr zum Problem
Die Dorfbevölkerung wird dagegen einfach zu Reparaturarbeiten am Schiff zwangsverpflichtet
Dass dieser Film der deutlich bessere ist, liegt einmal daran, dass das Szenario durchaus nicht unglaubwürdig ist: Jahrhunderte vor dem sogenannten „Informationszeitalter“ war man auf Reisende zur Verkündung von Neuigkeiten angewiesen. Dass Provinzbewohner selbst solcherlei bedeutenden Ereignisse mehrere Tage lang nicht bekannt waren, war sicher nicht ungewöhnlich. Selbst als schließlich herauskommt, dass die Geschichte nur ein Bluff war, müssen die Engländer wie auch die Zuschauer verblüfft feststellen, dass ihnen diese Information herzlich wenig hilft: Mit militärischer Hilfe ist frühestens in mehreren Tagen zu rechnen, das Dorf befindet sich weiterhin in den Händen der bewaffneten Spanier.
Zweitens ergeben die Konflikte auf persönlicher Ebene ebenfalls Sinn. Die beiden spanischen Anführer haben tatsächlich sehr unterschiedliche Interessen, sehen sich aber gezwungen, zusammenzuarbeiten. Bemerkenswert darüber hinaus die Darstellung des englischen Establishments, das aus Angst um ihre eigenen Pfründe zu fast jeder „Schandtat“ bereit ist. Das alles, ohne in allzu platte Gut-Böse-Schemata zu fallen. Abgesehen vom Ende zumindest, bei dem dann leider die Welt wieder sehr „in Ordnung“ ist. Bis dahin ist's allerdings wirklich gut gelungen!
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